
Arbeitsgruppe „Revolutionsjahr 1918/19“
Gruppenleiter: Prof. Dr. Wolfgang Heinrichs
Gruppenteilnehmer: Dr. Sigrid Lekebusch, Beatrix Burghoff, Reiner Rhefus, Bernhard B. Lamprecht
Als Ergebnis der Arbeitsgruppe ist eine Vortragsreihe entstanden:
Vortrag: „Krieg und Revolution 1918/19 im Wuppertal“
Donnerstag, 8. November 2018, 19 Uhr | Reiner Rhefus
Im Vortragsraum der Zentralbibliothek in Elberfeld, Kolpingstraße 8
Die
Novemberrevolution setzte dem Krieg und zugleich dem Obrigkeitsstaat
ein Ende. Das freie Wahlrecht – auch für die Frauen-, Volksentscheide
und ein Staatsgerichthof, ein Parlament mit Untersuchungsausschüssen,
die erste deutsche Republik war geboren. Die Parteienlandschaft
sortierte sich neu. Doch weitereichende Vorstellungen bezüglich der
„Sozialisierung der Wirtschaft“, wie sie in der sozialistischen
Arbeiterschaft bestanden, blieben unerfüllt. Freicorps drohten die junge
Republik zu erdrücken. Der Vortrag schildert die Ereignisse, Konflikte
und handelnden Personen im Wuppertal.
Vortrag und Lesung: Werner Möller – ein Arbeiterdichter und Revolutionär aus Barmen. Vortrag und Lesung
Donnerstag, 7. Februar 2019, 19 Uhr | Prof. em. Dr. Gerhard Engel / Olaf Reitz
Altes Rathaus Elberfeld/Verwaltungshaus, Neumarkt 10, Sitzungssaal, Raum 202
Der
1888 in Barmen geborene Klempner und Sozialdemokrat Werner Möller
publizierte 1913 seine seinen ersten Gedichtband „Sturmgesang.
Proletarische Gedichte“. Als aktiver Kriegsgegner wurde Möller 1916 zu
neun Monaten Gefängnishaft verurteilt. Er zog mit seiner Familie nach
Berlin, wo er 1918 am Gründungsparteitag der KPD teilnahm. Beim
sogenannten Januaraufstand wurde er als einer der führenden Köpfe bei
der Besetzung des Verlagsgebäudes des Vorwärts von Freikorpssoldaten
brutal ermordet. Posthum erschein ein zweiter Gedichtband, der Möllers
Eindrücke vom Krieg und der Revolution verarbeitete. Gerhard Engel
stellt die Biographie von Werner Möller vor. Olaf Reitz liest aus seinen
Gedichten.
Vortrag: Die Gründung des kommunalen Arbeitsamtes und der
Volkshochschule – Nachwirkungen der Revolution in den Kommunen Elberfeld
und Barmen
Donnerstag, 21. Februar 2019, 19 Uhr | Reiner Rhefus
Altes Rathaus Elberfeld/Verwaltungshaus, Neumarkt 10, Sitzungssaal, Raum 202
Die
Revolution und die neue Verfassung brachten auch auf kommunaler Ebene
zahlreiche Veränderungen mit sich. Die Sozialdemokraten, bisher
ausgeschlossen von der Macht, besetzten bestimmte kommunale
Aufgabengebiete. Das Arbeitsamt wurde als paritätisch verwaltete
Institution gegründet, Volkshochschulen und Hochschulkurse für Arbeiter
nahmen ihren Betrieb auf – auch um Frauen und Betriebsräte zu
qualifizieren. Die Verfassung setzte demokratische Aufgaben und Ziele,
etwa die Sozialisierung und Mitbestimmung in der Wirtschaft, die jedoch
vielfach im Sande verliefen. Zudem verschlimmerte sich die
Versorgungslage. Im Januar 1920 erlebte Elberfeld mit dem
Eisenbahnerstreik einen der größten Streiks der Stadtgeschichte.
Vortrag: „Freie deutsche Frau! Auf zur Wahlurne!“
Donnerstag, 7. März 2019, 19:45 Uhr | Dr. Sigrid Lekebusch, Wuppertal
Altes Rathaus Elberfeld/Verwaltungshaus, Neumarkt 10, Sitzungssaal, Raum 202
Am
30. November 1918 trat das Reichswahlgesetz mit dem allgemeinen aktiven
und passiven Wahlrecht für Frauen in Kraft. Das neue Recht war auch in
Frauenvereinigungen unterschiedlicher Couleur nicht unumstritten. Doch
bevor es zur Auseinandersetzung und konkreten Meinungsbildung kommen
konnte, wurden die Frauen schon am 19. Januar 1919 aufgerufen, erstmals
ihre Stimme zur Wahl der Nationalversammlung und am 2.3.1919 bei der
Kommunalwahl ein weiteres Mal abzugeben. Welche Vorstellungen und
Erwartungen brachten die einzelnen Gruppen mit? Anschaulich wird das
breite Spektrum der differierenden Zielvorstellungen am Beispiel einiger
Protagonistinnen aus den christlich -konservativen Vereinigungen bis
zur proletarischen Frauenbewegung.