April

Samstag, den 6. April 2024, 14:00 Uhr

FÜHRUNG
Beyenburg
Jürgen Rottmann

Treffpunkt: Bushaltestelle Beyenburg-Mitte

Kostenbeitrag 5 €. Die Führung folgt der Beyenburger Route zur Industriekultur.


Donnerstag, 11. April 2024, 19.00 Uhr

VORTRAG
Die Inflation und die großen Streiks Anfang 1924
Reiner Rhefus

Verteilungsstelle Kunst und Geschichte
Sedanstr. 86/88, 42275 Wuppertal

Anfang Januar 1924, mit der Überwindung der Hyperinflation, sanken die Reallöhne fast auf das Existenzminimum. Zeitgleich wurde der Achtstundentag – diese wichtige Errungenschaft der Revolution, aufgekündigt. Die bergische Arbeiterschaft,– die Metallarbeiter, die Textilbelegschaften, die Gemeindearbeiter – trat in den Streik.

Barmen und Elberfeld waren mit mehr als 50.000 Aufständigen im Zentrum des Kampfes. Dieser wohl größte Streik in der Stadtgeschichte und der Region endete nach vier Wochen für die Arbeiter mit einer schweren Niederlage.

Der Vortrag berichtet über die Folge, speziell die einsetzende Inflation.

HIERZU DIE AUSSTELLUNG: Die Inflation und große Streikwelle 1924 im Wuppertal vom 14.04.–12.05.2024
sonntags von 13.00–17.00 Uhr geöffnet, jeweils um 15.00 Uhr Führung.


Mittwoch, 17. April, 19.00 Uhr

Stammtisch im Restaurant „atelier“, Hofaue 51: lockeres Gespräch über unsere Stadtgeschichte in gepflegter Atmosphäre.


Samstag, 20.04.2024, 18:00 Uhr – 00:00 Uhr

AUFTAKTVERANSTALTUNG: LANGE NACHT DER REVOLUTION – AUFTAKTVERANSTALTUNG
Ort: >MI< Besucherzentrum & Engels-Haus, Engelsstraße 10, 42283 Wuppertal
Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe „Revolution! Demokratie im Aufbruch 1848/49“ laden wir herzlich zu einer langen Nacht der Revolution in das Engels-Haus und in das neue Besucherzentrum des Museums Industriekultur ein. Wir feiern den Meilenstein der deutschen und europäischen Demokratiegeschichte mit einem abwechslungsreichen Programm bis Mitternacht. Die zusammen mit dem Karl-Marx-Haus konzipierte Wanderausstellung zum Wirken von Friedrich Engels und Karl Marx in der 1848er Revolution bietet den Anlass zu einer spannenden Diskussionsrunde, in der die Aktualität des demokratischen Aufbruchs 1848/49 ausgelotet wird. Lars Blumas Vortrag während der „Spätschicht“ beschäftigt sich mit der Rolle von Friedrich Engels in der 1848er Revolution. Die öffentliche Führung durch das Engels-Haus läutet dann die „Nachtschicht“ ein. Freuen Sie sich auch auf musikalische Begleitung während der langen Nacht der Revolution.


Donnerstag, 25.04.2024 , 19:00 Uhr

VORTRAG

Von demokratischer Scheinfreiheit zur roten Republik – Friedrich Engels‘ Weg in die Revolution von 1848/49

Dr. Regina Roth

Ort: >MI< Besucherzentrum, Engelsstraße 10, 42283 Wuppertal

Trotz Zensur und Beschränkungen der Versammlungs- und Vereinsfreiheit wurde in den 1840er Jahren viel gestritten über Möglichkeiten zur Veränderung von Politik und Gesellschaft auch in den deutschen Staaten. Sozialismus, Kommunismus, Liberalismus, Demokratie, Republik, Reform oder Revolution waren einige Schlagwörter in diesen Debatten. Friedrich Engels ist bekannt als früher Vertreter des Kommunismus, doch beschreibt das nur einen Teil seiner Aktivitäten in den 1840er Jahren. Als Journalist und Autor engagierte er sich ebenso wie in Vereinigungen oppositioneller Bewegungen. Er knüpfte Kontakte zu englischen Radikalen, französischen Sozialisten, belgischen Demokraten und Vereinen deutscher Handwerker in London, Paris und Brüssel. Nach Ausbruch der Februarrevolution in Paris kehrte er im April 1848 nach Köln zurück, um dort mit Karl Marx und anderen die „Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie“ zu gründen und zu betreiben, bevor er sich im Mai 1849 auf die Barrikaden in Elberfeld begab und sich kurze Zeit später den Verteidigern der Reichsverfassung in der Pfalz und Baden anschloss.


Mai

Donnerstag, 2. Mai, 19.00 Uhr

VORTRAG
Katholische Revolutionsvereine in Elberfeld – Deutschkatholiken, Vereinswesen und die Revolution von 1848/49

Linus Richter

Katholisches Bildungswerk, Laurentiusstr. 7, 42103 Wuppertal

In den 1840er Jahren entwickelte die katholische Gemeinde in Elberfeld eine besondere Dynamik, um das Gemeindeleben zu stärken und eine Antwort auf die vielen sozialen Probleme zu finden.
Auch die Deutschkatholiken traten auf den Plan. Im Hintergrund stand schon die Revolution von 1848/49, an der die Akteure auf unterschiedliche Art und Weise beteiligt waren.


Sonntag, 12.05.2024, 11.00–18:00 Uhr

EVENT
Tag der Industriekultur 2024

Goldammerstraße

Am diesjährigen „Tag der Industriekultur“ beteiligen wir uns mit einem Stand an der Nordbahntrasse. Die Abteilung Wuppertal präsentiert sich mit einem Bücherstand und einer Übersicht über die seit 2007 entwickelten Industriekulturrouten, die durch 13 der interessantesten Stadtteile führen.

Eine Ausstellung dokumentiert die vormalige Eisenbahngeschichte der Rheinischen Strecke, der heutigen Nordbahntrasse und das imposante „Viadukt am Steinweg“. Unsere Mitglieder sind besonders eingeladen, uns an diesem Tag zu besuchen (oder zu unterstützen).

Ort: Ausfahrt Goldammerstraße und August-Mittelsten-Scheid-Straße.

Hier beginnt die Tour über den Sedansberg und von hier geht es zu mehreren nahegelegenen Standorten der Wuppertaler Industriekultur.


Dienstag, 14.05.2024, 8.45 Uhr

TAGESAUSFLUG
Romanische Kirchen in Köln

Anmeldung/Infos: Dr. Sigrid Lekebusch, s.lekebusch@web.de, Tel: 0202/6481044

Der Spaziergang führt zu den romanischen Kirchen St. Gereon, Groß St. Martin und Maria im Kapitol. Jede
zeichnet sich durch unterschiedliche Besonderheiten aus. St. Gereon galt als herausragend in der Architekturgeschichte ihrer Zeit. Genial war die Einbindung des spätantiken Mauerwerkes in die neuen Gebäudestrukturen.

Groß St. Martin mit dem markanten Vierungsturm und Kleeblattchor prägt seit dem Mittelalter das Panorama der Kölner Altstadt. Und schließlich an der Stelle, wo sich im römischen Köln der Kapitolstempel befand, steht heute Maria im Kapitol. Der Bau in seiner heutigen Gestalt entstand im 11. Jahrhundert. Die vorgegebenen Proportionen des Tempels wurden beim Bau des Langhauses beibehalten.


Donnerstag,16.5.2024, 19:00 Uhr

VORTRAG
Politik der Straße. Fundamentale Politisierung und sozialer Protest 1848/49

Dr. Detlef Vonde

>MI< Besucherzentrum, Engelsstraße 10, 42283 Wuppertal

Die Geschichtserzählung von der gescheiterten Revolution 1848/49 hat eine lange Tradition, greift aber –inzwischen bestens belegt- aus guten Gründen zu kurz. Sie unterschlägt nicht zuletzt eine Reihe gesellschaftlicher und politischer, auch demokratischer Basisprozesse, die in diesen bewegten Jahren zahlreiche Impulse erhielten. Die Hungry Forties waren eine Zeit kollektiver Lernprozesse in der Krise, auch der plebejischen Unterschichten, der kleinen Handwerker, der frühindustriellen Fabrikarbeiter und der Heimgewerbetreibenden, die spätestens während der Revolution eine fundamentale Politisierung erlebten, als es vor allem um die Verbesserung ihrer sozialen Lage ging.

Der Vortrag untersucht am Beispiel der Elberfelder Ereignisse von 1848/49 und ihrer Vorgeschichte die oftmals widersprüchlichen Strukturen und Formen sozialer Proteste, fragt nach den Akteuren und konkretisiert die Emanzipationsbestrebungen einer frühindustriellen Arbeiterschaft: Varianten einer Fundamentalpolitisierung, wie sie sich vor allem im öffentlichen Raum abspielten, als Politik der Straße.


Mittwoch, 29. Mai, 18.30 Uhr

SZENISCHE LESUNG
Friedrich Engels und die „kommunistischen Versammlungen“ von Elberfeld

Andreas Mucke, Hans Werner Otto,
Stefan Otto, Reiner Rhefus,
Wolfgang Suchner

Forum des Von der Heydt Museum, Turmhof 8, 42103 Wuppertal

An drei aufeinander folgenden Samstagen im Februar 1845 fanden in Elberfeld „Kommunistische Ver-
sammlungen“ statt, zu denen unter anderen Friedrich Engels aufgerufen hatten. Doch bei diesen Versammlungen wurden nicht etwa die Arbeiter zur Revolution aufgerufen, sondern das versammelte Bürgertum.
Aus den damaligen Vorträgen wurde eine komprimierte Collage erstellt, die als szenische Lesung zu Gehör gebracht wird.


Juni


Donnerstag, 6. Juni 2024, 19:00 Uhr

Partizipativ-demokratische Öffentlichkeit statt sektiererischer Geheimbünde: Die Revolution von 1848/49 als Ausgangspunkt einer neuen Arbeiterbewegung

Jürgen Schmidt

>MI< Besucherzentrum, Engelsstraße 10, 42283 Wuppertal

Soziale sowie politische Ursachen und Forderungen gehören zusammen, will man die Revolution von 1848/49 in ihrer Gesamtheit erfassen. Für das Verständnis der Revolution ist darüber hinaus das Zusammenspiel zwischen Barrikadenkampf auf der einen Seite und der Bildung von politischen Institutionen auf der anderen Seite zentral.

Doch mit dem Fokus auf die bürgerliche Revolution und auf die Eröffnung der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche wird oft die Bedeutung der Arbeiterschaft und Arbeiterbewegungen vernachlässigt. Dabei waren es gerade diese Organisationen, die die Forderungen nach Demokratie mit Fragen von sozialer Ungleichheit und Benachteiligung verbanden.

Außerdem nimmt die Revolution von 1848/49 mit der Bildung der „Arbeiterverbrüderung“ sowie der Existenz des „Bundes der Kommunisten“ eine besondere Stellung in der Geschichte der Arbeiterbewegungen ein. Diesen Stellenwert arbeitet der Vortrag von Dr. Jürgen Schmidt heraus und bettet dabei die revolutionäre Entwicklung in den Zeitraum zwischen 1830 und 1850 ein.


Mittwoch, 19. Juni, 19.00 Uhr

Stammtisch im Restaurant „atelier“, Hofaue 51: lockeres Gespräch über unsere Stadtgeschichte


20.06.2024, 19:00 Uhr

VORTRAG

Demokratie, Geschlecht und Emanzipation – Frauen in der Revolution von 1848/49

Birgit Bublies-Godau

>MI< Besucherzentrum, Engelsstraße 10, 42283 Wuppertal

Der Vortrag wirft einen anderen Blick auf die Frauen in der Revolution von 1848/49 in Deutschland, darunter überzeugte Revolutionärinnen, Protagonistinnen der demokratischen Linken und erste Frauenrechtlerinnen wie Mathilde Franziska Anneke, Louise Aston, Emma Herwegh, Johanna Kinkel, Fanny Lewald-Stahr, Henriette Obermüller-Venedey, Louise Otto-Peters, Amalie Struve und Kathinka Zitz-Halein. Da Revolutions- und Geschlechterhistoriker immer noch viel zu wenig über die „nichtswürdigen Weiber“ der Revolutionszeit wissen, werden in dem Vortrag neue Ansätze für moderne, am aktuellen Forschungsstand orientierte Studien und Biographien vorgestellt. Angestrebt wird ein differenziertes Bild der „emanzipierten Frauenzimmer“, die sich einerseits durch geistige Selbständigkeit, materielle Unabhängigkeit, eine eigene Berufstätigkeit und selbstbestimmte Lebensentwürfe auszeichneten und die andererseits in der Revolution in einer Weise politisch aktiv wurden, welche den herrschenden Weiblichkeitsvorstellungen widersprachen und die ihnen zugestandenen Partizipationsformen übertrafen. So werden die Lebensgeschichten dieser Frauen und ihre Stellung in der bürgerlichen Gesellschaft durch die Auswertung überlieferter Briefwechsel, Lebenserinnerungen und weiterer Ego-Dokumente, aber auch durch die Untersuchung staatlicher Straftaten greifbar und Schritt für Schritt nachgezeichnet.


Hinweis:

17.04. – 03.07.2024 | Vorlesungreihe der Bergischen Universität

In Zeiten, in denen unser demokratisches Gemeinwesen stark in Frage gestellt wird, ist es wichtig, an dessen Ursprünge zu erinnern. Daran, dass Menschen für Freiheit und Mitbestimmung auf die Barrikaden gegangen und gestorben sind. Daran, dass Demokratie nichts Selbstverständliches ist, sondern ein fragiles Gebilde mit einer wechselvollen Geschichte. An diese erinnern die Vortragenden in der Ringvorlesung „Revolution! 1848/49 in Wuppertal und in der Welt“ und stellen neue Forschungen zum Thema aus literatur- und geschichtswissenschaftlicher Perspektive vor.

17.April 2024
apl. Prof. Dr. Ewald Grothe (Leiter des Archivs der Friedrich–Naumann-Stiftung für die Freiheit/BUW) – „Das Wuppertal in der Paulskirche“

24. April 2024
apl. Prof. Dr. Michael Ansel (BUW) – „Die Reichsverfassungskampagne in Elberfeld und anderswo. Literarische Revolutionsbilder aus dem deutschen Südwesten in der ‚Wandernden Barrikade‘“

8. Mai 2024
PD Dr. Arne Karsten (BUW) – „Helden und Halunken. Die Elberfelder Unruhen 1849 aus der Sicht des Dr. med. Alexander Pagenstecher“

15. Mai 2024
apl. Prof. Dr. Wolfgang Heinrichs (BUW) – „Kirchen in der Revolution“

29. Mai 2024
apl. Prof. Dr. Anne-Rose Meyer (BUW) – „Malwida von Meysenbug und Fanny Lewald als kritische Beobachterinnen und Kommentatorinnen der Revolution“

Juni 2024
Dr. Bernd Füllner (BUW) – „Ferdinand Freiligrath. Vom Dichter der Wüstenpoesie zum Trompeter der Revolution“

12. Juni 2024
Birgit Bublies-Godau, MA (RUB) – „Jakob Venedey – ein Streiter für Freiheit, Einheit, Demokratie und Menschenrecht in der Revolution von 1848/49“

19. Juni 2024
Prof. Dr Wolfgang Lukas (BUW) – „‚Revolution‘ und ‚Restauration‘ in literarisch-anthropologischer Perspektive“

26. Juni 2024
Dr. Sarah Panter (Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Mainz): „Die revolutionäre Familie Anneke: Eine transatlantische Wirkungsgeschichte der Revolution 1848/49“

03.Juli 2024
PD Dr. Georg Eckert (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) – „Die Erfahrungen von 1848/49: Lust und Frust der Demokratie“

Alle Vorlesungen finden im Hörsaal 28 der Bergischen Universität Wuppertal, Gaußstraße 20, 42119 Wuppertal statt. Beginn ist jeweils um 16.15 Uhr.