Ruhiges Lernen im Zentrum: Ehemalige Kaufmännische Schulen West

Bauherr: Stadt Wuppertal | Architekt: Friedrich Hetzelt | Baujahr: 1958 | Bundesallee 222 (Elberfeld) | Denkmal seit: 2000 | Denkmal-Nr.: 4138

Der Erweiterungsbau der Kaufmännischen Schulen West wurde 1958 errichtet. Der damalige Beigeordnete für Planen und Bauen Friedrich Hetzelt wurde mit der Konzeption des Baus betraut, nachdem zuvor nach seinen Plänen die Schwimmoper errichtet worden war.

(C) Bergischer Geschichtsverein, Abteilung Wuppertal e.V. / Andreas Komotzki

Der fünfgeschossige Bau hat eine auffällige Fassade. Die sogenannte „Sägezahnfassade“ hat dabei praktische Gründe des Schallschutzes vor dem Verkehrslärm der Bundesallee. Der Stahlbetonbaukörper wird von 21 schrägen, länglichen „Fächern“ verkleidet. Dabei sind diese so angebracht, dass sie eine gute Belichtung der Flure ermöglichen. Die aus der Gebäudeflucht förmlich hervorspringenden Elemente sind mit gelbem Klinker verblendet und bilden ein unregelmäßiges schachbrettartiges Muster.

Die Unterrichtsräume liegen zum Lichthof (Rückseite) hin. Die Aula im Obergeschoss ragt erkerartig in den Hofraum hinein und wird durch acht schlanke Säulen gestützt. Die Rückseite ist fast durchgängig mit großen dreiteiligen Fensterflächen versehen. Die Bleiverglasung der Aula-Fenster übernahm Hans Kuhn aus Berlin. Das Gebäude hat ein Flachdach und einen westlichen Verbindungsbau zum ursprünglichen Schulgebäude. beides steht nicht unter Denkmalschutz.

Heute befindet sich in den Schulgebäuden das Berufskolleg Elberfeld[1] und ein Theater (Kooperation mit dem Kinder- und Jugendtheater).[2]

(C) Bergischer Geschichtsverein, Abteilung Wuppertal e.V. / Andreas Komotzki

Denkmalbegründung

„Das o.g. Objekt ist bedeutend für die Geschichte des Menschen und die Stadt Wuppertal, da das Schulgebäude die architektonische und städtebauliche Entwicklung der Nachkriegsarchitektur in Elberfeld dokumentiert. Das Schulgebäude ist erhaltenswert aus wissenschaftlichen, insbesondere architektur-, ortshistorischen und städtebaulichen Gründen. Es stellt ein qualitätvolles Beispiel der Architektur der Nachkriegszeit in Wuppertal dar und die Entwicklung des Bautypus Schule in den 1950er Jahren. Es dokumentiert zudem das Schaffen Friedrich Hetzelts in Wuppertal, der wesentlichen Einfluss auf die städtebauliche Neuordnung und Entwicklung der Stadt in der Phase des Wiederaufbaues nach dem Zweiten Weltkrieg genommen hat.“[3]

Anmerkungen


[1] https://berufskolleg-elberfeld.de/index.html (Stand: 23.01.2020).

[2] https://www.kinder-jugendtheater.de/theaterschule/die-kursorte/index.html (Stand: 23.01.2020).

[3] https://www.wuppertal.de/denkmalliste-online/Detail/Show/2231 (Stand: 23.01.2020).