Anbetungskapelle in St. Suitbertus

Ein besonderer Wunsch des Kreuzherrenordens – der die Pfarrei St. Suitbertus betreute – war es, eine Anbetungskapelle in der Kirche St. Suitbertus zu schaffen, in der das Allerheiligste täglich ausgesetzt sein konnte. In dieser Einrichtung wollte der Orden auch eine ständige Beichtgelegenheit bieten. Die alte, rechts neben dem Hochaltar liegende Sakristei wurde dann zu einer Anbetungskapelle ausgebaut. Der Raum hat einen Zugang vom Inneren der Kirche und von außen über die Weststraße. Am Ostermontag 1999 kam es zu einem schweren Einbruch in der Kapelle. Das Stahlgitter der Nische wurde gewaltsam aufgebrochen und die sehr wertvolle Monstranz mit darin befindlicher, geweihter Hostie entwendet. Nach Beseitigung der Einbruchschäden wurde die Kapelle wieder geöffnet, vorerst allerdings ohne die Aussetzung des Allerheiligsten. Später wurde eine neue, kleinere und schmucklose Monstranz angeschafft. Am 15.09.1999 wurde wieder mit der Aussetzung des Allerheiligsten begonnen, jedoch auf nur wenige Stunden in der Woche beschränkt. In den Jahren 2001/2002 wurde die Kapelle renoviert, die zwar als Anbetungskapelle erhalten blieb, allerdings mit stark eingeschränkten Zeiten, da die Zahl der Betenden sehr abgenommen hat. Darüber hinaus wird die Kapelle wie bisher auch für Andachten und Gottesdiensten zur Verfügung stehen.

Anbetungskapelle (nach der Renovierung 2002) (Herr Ladach, StAW Fotosammlung)

Adresse: Anbetungskapelle in St. Suitbertus, Weststraße, 42119 Wuppertal-Elberfeld
Eigentümer: Katholische Kirchengemeinde St. Suitbertus
Einweihung: 26.03.1961 durch Kardinal Josef Frings
Baustil: ehemalige Sakristei in der katholischen Kirche St. Suitbertus wurde zu einer Anbetungskapelle ausgebaut (Baustil St. Suitbertus, s. Band 1)
Ausgestaltung: alte Monstranz (sehr wertvoll, am 05.04.1999 gestohlen); neue Monstranz (Ausführung: Kunstatelier Bernd Cassan, Paderborn); Altar (in dem sich die Reliquien des hl. Gereon und der hl. Ursula befinden); zwei Kerzenständer; Stahlgitter vor der Nische in dem sich die Monstranz mit dem Allerheiligsten befindet. Den Eingang zur Kapelle ziert eine Engelfigur – diese Engelfigur wurde unter den Trümmern und Bauschutt der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kirche von einer Wuppertalerin gefunden und vor der Zerstörung gerettet. Die Figur musste wegen Nässe ein Jahr trocknen, bevor der Bamberger Bildhauer Georg Breuer mit den Restaurierungsarbeiten beginnen konnte; 2 Buntglasfenster aus Betonglas mit den Motiven „Brennendes Opfer“ und „Sonne“ von Ursula Graeff-Hirsch (1969)
Sitzplätze: 36
Orgel: Harmonium vorhanden
Besonderheiten: Die Kapelle war auch jahrzehntelang die tägliche „Hauskapelle“ der Mitglieder der weiblichen religiösen Frauengemeinschaft „Eucharistischer Säkularinstitut Servitium Christi“, die Schwestern wohnten in einer Etagenwohnung in der Weststraße. Im November 1959 wurde die Wuppertaler Filiale gegründet und 1999 zog das letzte in Wuppertal wohnende Mitglied in eine kleinere Wohnung in der Elberfelder Innenstadt um. Tod, Krankheit und Alter haben die Gruppe bis auf ein Mitglied dezimiert. Schwester Gertrud Spreter ist dann im Jahre 2014 auch verstorben und die Gemeinschaft ist ganz aufgelöst worden.

Quellen:
Dr. Emil Neudert, Betreuer der Kirchenchronik von St. Suitbertus; Schwester Gertrud Spreter vom Säkularinstitut „Servitium Christi“ in Wuppertal; verschiedene Festschriften; Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V.