Hauskapelle der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau
Die Ordensgemeinschaft der Armen Schulschwestern v. U.L. Frau, Mutterhaus Brakel, eröffnete 1920 ein Waisenhaus mit einer Näh- und Handarbeitsschule, und 1927 gründeten die Schwestern eine private katholische Volksschule. Im Jahre 1920 zogen die Schwestern in ein um 1850 erbautes Haus, in dem sich bis dahin im Erdgeschoß eine Gaststätte befand und die anderen Räume als Wohnungen vermietet waren. Der Raum im Erdgeschoss diente als Hauskapelle, die 1940 und 1959 verändert wurde. 1970 (nach dem II. Vatikanischen Konzil) wurde die Kapelle das letzte Mal renoviert. Die Grund- und Hauptschule wurde 1969 zu einer Ganztagsschule erweitert. Da der Orden der Schulschwestern zunehmend unter Nachwuchsproblemen litt, übernahm mit dem Beginn des Schuljahres 1985/86 das Erzbistum Köln als neuer Träger die Tagesschule. Das Kinderheim Maria Hilf und das Internat wurden aufgelöst, und die Schwestern verließen in der Mehrzahl den Dönberg. Eine verbliebene Schwester war bis 2017 noch als Lehrerin an der Schule tätig.
Anschrift: Hauskapelle der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau, Höhenstraße 56, 42111 Wuppertal-Dönberg
Eigentümer: Erzbistum Köln, 1985 (vorher: Westfälische Ordensprovinz der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau, Höxter, 1920-1985)
Einweihung: 05.01.1929 durch den Dechant Adolf Brandt aus Elberfeld
Baustil: Die Kapelle war ein Zimmer im Erdgeschoß im Schwesternhaus, welches bis 1958 eine Schieferbekleidung aufwies, seit 1958 war es mit hellgrauen Eternitplatten bedeckt.
Ausgestaltung: ab 1956/57 bzw. 1970: Altar aus schwarzem Lahnmarmor, Tabernakel mit Stele: Bronzeguß von Herrn Caleen, die Tabernakelstele vom Architekten H. Gruner entworfen; bis 1970 gab es ein Wandgemälde hinter dem Altar, von Herrn Caleen entworfen; Leuchter und Ständer für das Ewige Licht aus Bronze; Kreuz über dem Altar von Elisabeth Leczinski; Fußboden aus weißem Pegulan mit schwarzen Streifen; Bänke aus Limbaholz, angefertigt vom Schreinermeister Eckermann
Sitzplätze: 20
Besondere Ereignisse: In der Kapelle wurde häufiger die heilige Messe der katholischen Gemeinde während der Renovierungsarbeiten an der alten Dönberger Waldkapelle Maria Hilf zelebriert
Aufgabe: Die Hauskapelle wurde im Juli 2001 profaniert, da das Erzbistum Köln das abbruchreife und baufällige Schwesternhaus im Jahre 2002 abgerissen hat. Die Profanierung hat Pfarrer Klaus Nickl im Auftrag des Stadtdechanten durchgeführt. Das Haus stand nicht unter Denkmalschutz. Die Niederlassung der Armen Schulschwestern – die letzte im Erzbistum Köln – und somit auch das Schwesternkonvent wurde am 30.09.2001 aufgelöst. Die Kapelleneinrichtung (Altar, etc.) wurde von den Schwestern einem Predigerseminar in Liegnitz (Schlesien) überlassen. Die gottesdienstlichen Geräte sind auf Wunsch von Schwester Diemut alle zum Mutterhaus Kloster Brede in Brakel (Kreis Höxter) gekommen.
Quellen:
Sr. M. Apollinaris Jörgens vom Archiv der Armen Schulschwestern v. U.L. Frau, Brakel (geborene Dönbergerin, * 1921, + 2017); Sr. M. Elvira Meyer vom ehem. Konvent in Dönberg; Buch „St. Maria Hilf Dönberg: vom Rektorat zur Pfarrgemeinde“ von Gregor Avesing und Josef Kottsieper, Wuppertal, 1991