Jüdische Trauerhalle Weinberg
Das Friedhofsgelände bzw. der Begräbnisplatz am Weinberg wurde von der Jüdischen Gemeinde am 26.10.1896 erworben. Die erste Trauerhalle wurde in den nachfolgenden Jahren gebaut. Nähere Angaben zum Baujahr konnten nicht in Erfahrung gebracht werden. Die heutige Trauerhalle wurde im Jahr 1940 nach der Zerstörung durch die Nationalsozialisten von der Jüdischen Kultusgemeinde in verkleinertem Umfang wieder aufgebaut. Außer dem Friedhof Weinberg, der auch heute noch als Begräbnisplatz der jüdischen Mitbürger genutzt wird, gibt es noch zwei ältere und geschlossene jüdische Friedhöfe, einer in der Weißenburgstraße in Elberfeld (1810 bzw. 1867 erworben) und der andere an der Hugostraße in Barmen (1894 erworben). Der Barmer Friedhof hatte bis zu den antijüdischen Aktionen im November 1938 jedenfalls eine Trauerhalle.
Adresse: Jüdische Trauerhalle Weinberg, Weinberg 2, 42103 Wuppertal-Elberfeld
Eigentümer: Jüdische Kultusgemeinde Wuppertal
Einweihung: Baujahr der Trauerhalle nicht bekannt, vermutlich mit der Inbetriebnahme des Friedhofs im Oktober 1896
Baustil: Die Trauerhalle liegt südlich der Friedhofsanlage, rechts neben dem Eingang. Die Trauerhalle hat eine gegliederte Putzfassade und ein flaches, verschiefertes Walmdach. Die Trauerhalle hatte jahrzehntelang einen grünen, nach einer Renovierung 2008 einen gelben Außenanstrich.
Sitzplätze: 73
Beschädigung: In der Nacht vom 9. auf dem 10. November 1938 (Reichspogrom- bzw. Reichskristallnacht) durch Brandstiftung vollständig zerstört
Wiederaufbau: 1940 in verkleinertem Umfang wieder aufgebaut
Besonderheit: Seit dem 06.02.1985 unter Denkmalschutz
Besonderheiten: Im Jahr 2008 wurde neben dem Evangelischen Friedhof Varresbeck in der Krummacherstraße der neue Jüdische Friedhof eröffnet. Am 18. Mai 2008 wurde die vom Wuppertaler Architekten Hans Christoph Goedeking entworfene Trauerhalle mit 60 Sitzplätzen eingeweiht. Die drei Fenster wurden vom Sprockhöveler Glaskünstler Udo Unterieser gestaltet, sie zeigen die Synagogen in Solingen, Barmen und Elberfeld.
Quellen:
Frau König von der Jüdischen Kultusgemeinde Wuppertal; Dr. Ulrike Schrader von der Begegnungsstätte Alte Synagoge, Wuppertal; Denkmalschutzbescheid der Stadt Wuppertal, Untere Denkmalbehörde; Schrader, Ulrike: „Die jüdische Geschichte in Elberfeld. Ein Stadtspaziergang“, unveröffentlichtes Manuskript, 2002