Kapelle Freikirchlicher Friedhof
Im November 1855 hat der wohlhabende Seidenfabrikant Hermann Heinrich Grafe in Eigeninitiative auf dem Engelnberg zwei miteinander verbundene Gärten mit insgesamt 2000 qm Fläche gekauft. Der Friedhof wurde gegründet, weil die Großkirchen in der Mitte des vorigen Jahrhunderts Schwierigkeiten machten, wenn Christen, die nicht zu ihren Mitgliedern gehörten, auf den Friedhöfen der Großkirchen beerdigt werden wollten. 1925 errichtet die Stadt Elberfeld als Ausgleich für ein für den Straßenbau einbezogenes Grundstück eine Friedhofskapelle. Bis zum 31.12.2001 bestand die Friedhofsgemeinschaft, die sich abwechselnd um die Verwaltung kümmert, aus vier Eigentümer: Freie evangelische Gemeinde Hellerstraße, Freie evangelische Gemeinde Unterdörnen, Evangelisch-freikirchliche Gemeinde Rolandstraße und die Evangelisch-freikirchliche Gemeinde Wartburgstraße. Die Freie evangelische Gemeinde Hellerstraße schied zum Jahresanfang 2002 als Miteigentümerin aus, da sich diese, wegen Mitgliederschwund aufgelöst hat. Die Freie evangelische Gemeinde Unterdörnen schied im Jahr 2003 jedenfalls als Miteigentümer aus. Zurzeit ist von den 400 vorhandenen Plätzen die Hälfte belegt (Stand 2011). Am ersten Querweg finden man heute die Ehrengräber (u.a. von Hermann Heinrich Grafe, Prediger Carl Schröder, Missionarin Maria Hardenberg) mit Grabsteinen aus der Gründergeneration.
Adresse: Kapelle Freikirchlicher Friedhof, Platz der Republik 12, 42107 Wuppertal-Elberfeld
Eigentümer: Evangelisch-freikirchliche Gemeinde Rolandstraße; Evangelisch-freikirchliche Gemeinde Wartburgstraße („Köbner’s Kirche“)
Einweihung: 1925
Baustil: Das eingeschossige Gebäude besitzt ein Walmdach und besteht aus massivem Mauerwerk mit Verputz. Die Kapelle ist ein ausgesprochen schlichter Bau.
Ausgestaltung: Kreuz und Rednerpult aus Holz, ferner gibt es keinen Altar und keine nennenswerte künstlerische Ausgestaltung
Sitzplätze: 75
Besondere Ereignisse: Zwischen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und Wiederaufbau des Gemeindehauses der Freien evangelischen Gemeinde Hellerstraße (vorher: Fr. Ev. Gemeinde Elberfeld-Barmen, 1854 gegründet) diente die Friedhofskapelle bis 1947 als Gottesdienstraum der Gemeinde, danach bis 1954 eine aus Schweden gestiftete Holzkapelle in der Friedrichschulstraße.
Quellen:
Karl Bärwaldt, ehem. Verwalter des Friedhofs, Wuppertal; Festschrift: „Wir feiern: 150 Jahre FeG Wuppertal-Barmen „Köbners Kirche“, Wuppertal, 2002