Schwedenkirche

Im Herbst 1946 wurde in Elberfeld eine protestantisch-judenchristliche Gemeinschaft gegründet, die Betreuungen von Häftlingen aus Konzentrationslagern, sowie zurückgekehrter Vertriebener zuerst in den Flüchtlingslagern Opphof, Klingholzberg und Platz der Republik durchführte und dort Kleidung und Lebensmittel verteilte, die vor allem von den judenchristlichen Gemeinden in Los Angeles gestiftet worden waren. Die Gottesdienste fanden anfangs im Lager statt, später im Lyzeum Helmholtzstraße. Die Gemeinde unterstellte sich dann der Schwedischen Mission, die von schwedischen Missionaren gegründet worden war. Seit dieser Zeit nannte sich die Gemeinde Schwedische Missionskirche. Im Vereinsregister befindet sich immer noch ein Verein namens „Schwedische Missionskirche Bethel-Gemeinde in Wuppertal“. Der Vorsitzender war der Missionar Heinrich Kloss. Nach der Gründung im Jahr 1954 gab es im Vereinsregister aber keine Veränderungen mehr. Am 18. Juni 1950 fand die Einweihung der eigenen Kirche in der Viktoriastraße 2 in Elberfeld statt. Diese kleine Holzkirche wurde mit Mitteln der schwedischen Kirche finanziert. Sie liegt auf einem hohen Hang oberhalb der Nützenberger Straße. Die Kirche ist auch von einer Straßenlücke von der Friedrich-Ebert-Straße (am Sportpark Elberfeld) aus zu sehen. Später löste sich die Schwedische Missionskirche auf und wurde der Gemeinde der Christen (Ecclesia) übergeben. Dort fanden die Bibel- und Gebetsstunden unter der Woche statt. Die Schwedenkirche wurde von der Ecclesia-Gemeinde bis ca. 1977/78 genutzt. Danach wurde die Kirche weiterhin von verschiedenen Wuppertaler Gemeinden als Versammlungsort genutzt. Seit dem 01.07.1991 befindet sich in der Kirche eine private Kindertagesstätte, das „Kinder-Zentrum“. Die heute nicht mehr existente Filadelfia-Gemeinde hat das Gebäude als Geschenk einer „unbekannten Missionsgesellschaft aus Schweden“ erhalten. Äußerlich ähnelt das Gebäude noch einer Kapelle, der Dachreiter ist noch vorhanden.

Schwedenkirche (2021) (Cesare Lazaros Borgia)

Adresse: Schwedenkirche (ehem.), Viktoriastraße 2, 42115 Wuppertal-Elberfeld
Eigentümer: Schwedische Missionskirche Bethel-Gemeinde in Wuppertal e.V. (früher)
Einweihung: 18. Juni 1950
Baustil: typische eingeschossige Kleinkirche aus Holz im schwedischen Stil
Turm: kleiner Dachreiter
Aufgabe: 1977/78 als Gottesdienststätte aufgegeben, ab 1991: neue Nutzung als Kindertagesstätte. Im Jahr 2024 ist dort auch der Sitz der „Hasenschule Lernförderung“ in Wuppertal, nachdem man den alten Sitz an der Friedrich-Ebert-Straße aufgegeben hat. Der Standort Wuppertal ist das „Mutterschiff“ der Hasenschulen, die vor über 30 Jahren von Kathrin Rabanus gegründet wurden sind.

Quellen:
Pastor Bernd Scheven von der Gemeinde der Christen (Ecclesia), Wuppertal; Werner, Gerhart: „Die Stillen einer Stadt“; Jahresbericht der Filadelfia-Gemeinde, 1993; Vereinsregister des Amtsgerichts Wuppertal, Auszug zum Verein