Städtische Trauerhalle Schöller

Im Ortsbereich von Schöller liegen vier Friedhöfe, der älteste ist der so genannte Kirchgarten, unmittelbar an der evangelisch-reformierten Kirche. Der Kirchgarten diente als Gemeindefriedhof bis 1809, als die napoleonische Verwaltung Bestattungen hier verbot und die Anlage eines neuen Friedhofs außerhalb der Ortschaft verfügte. Auf diese Weise ist der „alte“ kommunale Friedhof südlich des Schöllerwegs entstanden. Dieser Friedhof existiert heute noch immer, allerdings werden seit 1972 keine Bestattungen mehr vorgenommen. 1873 ist der evangelische Gemeindefriedhof nördlich des Schöllerwegs angelegt worden. Neben dem evangelischen Friedhof befindet sich der zweite, „neue“ kommunale Friedhof, auf dem allerdings bisher noch keine Beerdigungen stattgefunden haben. Diese Fläche hat Platz für 57 Reihen- und 45 Kaufgräber, sie ist aber bis heute eine Grünfläche geblieben. Die Gemeinde Schöller baute neben dem „neuen“ Friedhof eine Trauerhalle. Diese ging nach der Eingliederung Schöllers nach Wuppertal in den Besitz des städtischen Hochbauamtes über.

Trauerhalle Schöller (Pitichinaccio, Wikipedia)

Adresse: Städtische Trauerhalle Schöller, Schöllerweg, 42327 Wuppertal-Schöller
Eigentümer: Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal (früher Hochbauamt der Stadt Wuppertal)
Einweihung: 1972
Architekt: Architektengesellschaft Hochdahl (Schröder, Lehmann, Kroll), Bauherr: Gemeinde Schöller
Baustil: Eingeschossiger Kapellenbau aus Ziegelmauerwerk mit schräger Dachkonstruktion; der Kapellenraum ist ca. 140 m² groß, über dem Bereich der Sargaufbahrung befindet sich eine runde Flachrandlichtkuppel, somit scheint ein „Licht aus dem Himmel“ auf den Sarg des Verstorbenen. Neben dem trapezförmigen Kapellenraum existieren noch eine Leichenkammer, ein Geräteraum und die WCs. Der Eingang ist verglast.
Ausgestaltung: Holzkanzel mit Kreuz, Lichtkuppel, Innenraum mit hellen Holzplatten verkleidet
Sitzplätze: ca. 60
Orgel: Klavier

Besonderheiten: Die Trauerhalle hat eigentlich keine Bestimmung, da der neue kommunale Friedhof nie belegt worden ist und der alte kommunale Friedhof nicht mehr benutzt wird. Sie wird gelegentlich der evangelischen Gemeinde Schöller für Trauerfeiern zur Verfügung gestellt. Aus Kostengründen versucht die Stadtverwaltung seit Jahren, die Kapelle und die Bestattungsfläche des neuen kommunalen Friedhofs der evangelischen Gemeinde übertragen zu können, dieses Vorhaben konnte nicht realisiert werden, ebenso wenig eine anderweitige Veräußerung. Seit einigen Jahren ist die Trauerhalle wegen eines Fehlers in der Dachkonstruktion geschlossen.

Quellen:
Jörk van Balen vom Stadtdienst Grünflächen und Forsten; Thorsten Wagner vom Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal; Stock, Wolfgang: Wuppertaler Friedhöfe, Thales-Verl., 2007