Wichernkapelle an der Nordbahntrasse
Mit der Fertigstellung der Nordbahntrasse auf der ehemaligen Rheinischen Strecke der Bundesbahn waren von Pfarrer Johannes Schimanowski Überlegungen angestrengt worden, eine Kapelle auf dem Bergischen Plateau, am ehemaligen Rangierbahnhof Wichlinghausen, zu installieren, um Wanderern und Radfahrern die Möglichkeit zu geben, zur Besinnung zu kommen. Ihre Funktion soll der einer Autobahnkapelle ähneln. Umgesetzt wurde der Bau durch das Wichernhaus Wuppertal. Der Bau kostete 75000 €, die durch Spenden aufgebracht wurden.
Eigentümer: Wichernhaus e.V. und die Vereinte Evangelische Mission (VEM)
Name des Gotteshauses: Wichernkapelle an der Nordbahntrasse
Anschrift 42277 Wuppertal-Wichlinghausen, Nordbahntrasse / Eingang Langobardenstraße
Grundsteinlegung: 23. März 2014
Einweihung: 8. März 2015 durch Pfarrer Johannes Schimanowski und Präses Manfred Rekowski
Architekt/Baumeister: Ulrich Severitt
Baustil: zeitgenössischer Holz-Glas-Bau
Ausgestaltung: Die Kapelle besteht zum Großteil aus Eichenholz. Die Dachkonstruktion aus Buche erinnert an die Stahlkonstruktionen der Schwebebahn. Auf der Südseite sind bunte Glasfenster aufgestellt, die vom Boden zum Dach reichen und mittig einen nach innen gehenden Halbkreis bilden. Das Gebäude verjüngt sich von der West- zur Ostseite hin. Auf beiden Seiten sind zwei offene Eingänge errichtet worden, so dass man hindurchgehen kann. Die Holzbalken auf der Nordseite zeigen zahlreiche Bibelzitate. Neben dem dort befindlichen Altar befinden sich drei schräg stehende beschriftete Fenster. Als Dach dient eine wasserfeste Stoffplane. Der Boden besteht aus Pflastersteinen. Über dem Altar befand sich hinter einer Plexiglas-Scheibe das sogenannte Fliedner-Kreuz, das von den Erben des Gründers der Kaiserswerther Diakonie, Theodor Fliedner, für die Kapelle zur Verfügung gestellt worden war.
Sitzplätze: 18
Turm: Statt eines Turms besitzt die Kapelle ein über sieben Meter hohes außen stehendes Kreuz, das von dem Künstler Hans-Werner Gassmann aus einem alten Schwebebahnträger geschaffen wurde.
Besondere Ereignisse: Um die Überkonfessionalität und Interreligiosität der Kapelle aufzuzeigen, pflanzten am Tag der Grundsteinlegung einzelne Moscheegemeinden Bäume um das Grundstück der Kapelle herum. Dieser Akt wurde durch ein gemeinsam aufgesetztes und unterschriebenes Papier der Moscheegemeinden, des Kirchenkreises Wuppertal und der katholischen Kirche Wuppertal bekräftigt, das in der Kapelle aufgehängt ist.
In der Nacht auf den 21. Juni 2015 wurde das Fliedner-Kreuz von Unbekannten aus seiner Verankerung herausgenommen und ist seitdem verschwunden.
Quellen: Internetseiten: http://www.ekir.de/hdb/news-aus-der-landeskirche.php?get=1&typ=bild (27. April 2015); http://www.wuppertaler-rundschau.de/stadtteile/wichlinghausen/mach-8217-mal-pause-mit-gott-aid-1.4869777 (27. April 2015); http://www.wz-newsline.de/lokales/wuppertal/wuppertals-trassenkapelle-jetzt-beginnen-die-bauarbeiten-1.1583958 (27. April 2015); http://www.wz-newsline.de/lokales/wuppertal/sonderthemen/die-nordbahntrasse/die-erste-radwegkapelle-im-rheinland-ist-eingeweiht-1.1884608 (27. April 2015); http://www.nordbahntrasse.de/fliedner-kreuz-aus-der-wichernkapelle-entwendet/ (10. Juli 2015)
Heiko Schnickmann