(C) Bergischer Geschichtsverein, Abteilung Wuppertal e.V. / Andreas Komotzki

Zapfen. Waschen. Legen. Der Sopp’sche Pavillon 

Bauherr:  Wilhelm Sopp | Architekt: Adam Kals| Bauzeit: 1954-1956| Bundesallee 268| Denkmal seit: 1998| Denkmalnummer.: 2084

Im Jahr 1954 errichteten die Grundstückseigentümer Adam Kals und Wilhelm Sopp auf dem Gelände an der Kluse einen Baukomplex mit einer Autowerkstatt (zweigeschossig) und einem großflächig verglasten Verkaufskiosk (eingeschossig). 1956 wurde dieses Ensemble an der östlichen, der Wupper zugewandten Seite, um eine Wagenpflegestation und eine Tankstelle ergänzt. Auffällig ist dabei die weit vorkragende, auf zwei schlanken Säulen ruhende Zapfsäulenüberdachung sowie der markante halbkreisförmige Eckpavillon. Dieser ist eineinhalb geschossig und komplett verglast. Seine dreireihige Fensterfront wirkt filigran. Dank der einheitlichen Formgebung durch Flachdachüberstände und abgerundete Ecken wirkt der Gebäudekomplex insgesamt homogen.

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Schauspielhaus, das 1964-1967 gebaut wurde, diente der Gebäudekomplex lange Jahre als Tankstelle und schließlich als Verkaufsfläche für Motorräder. 1991 kaufte die Stadt Wuppertal im Zuge der Überlegungen einer Neugestaltung der B7 das Ensemble samt Grundstück von Ilse Sopp. Der Name Sopp´scher Pavillon bürgerte sich ein. Ab 1997 vergab die Stadt Pachtverträge, der Pavillon wurde als Discothek, Musikcafé und Bistro im Sommer mit Biergarten genutzt. Besucher des Schauspielhauses nutzten das Angebot vor und nach den Veranstaltungen im benachbarten Gebäude. 2013 wurde das Schauspielhaus aufgrund eines Ratsbeschlusses geschlossen. Eine Metal-Kneipe öffnete ihren Betrieb im Pavillon. Die Planungen des Pina Bausch Zentrums als Folgenutzung des Schauspielhauses und der umliegenden Fläche lässt die Zukunft des Sopp´schen Pavillons noch offen, möglicherweise wird das denkmalgeschützte Gebäude in das Zentrum integriert.[1]

(C) Bergischer Geschichtsverein, Abteilung Wuppertal e.V. / Andreas Komotzki

Denkmalbegründung

„Die ehemalige Tankstelle ist bedeutend für die Geschichte des Menschen, weil sie den modernen Tankstellentypus der Nachkriegszeit dokumentiert. Sie ist zudem von ortsgeschichtlicher Bedeutung, da sie die fortschrittliche Entwicklung Wuppertals auf dem Gebiet des straßengebundenen Verkehrs dokumentiert. Für die Erhaltung und Nutzung des Objektes liegen wissenschaftliche, insbesondere architekturhistorische Gründe vor, da die Tankstellenanlage hinsichtlich Formgebung und Materialwahl typische Stilmerkmale der 1950er Jahre aufweist.“[2]


Anmerkungen

[1] https://www.wz.de/nrw/wuppertal/stadtteile/elberfeld/zukunft-des-pavillons-ist-ungewiss_aid-28916455 (Stand: 27.01.2021).

[2] https://www.wuppertal.de/denkmalliste-online/Detail/Show/2233 (Stand: 27.01.2021).