Gläserne Produktion: Flachglasgroßhandel Reeder & Kamp KG
Bauherr: Reeder & Kamp KG | Architekt: Friedrich Siepermann | Baujahr: 1958 | Funckstraße 79 (Elberfeld) | Denkmal seit: 2001 | Denkmalnummer: 4192
1867 wurde in Wuppertal das Unternehmen der Reeder und Kamp KG gegründet, das bis heute besteht. Es ist spezialisiert auf Flachglasgroßhandel und Isolierglasproduktion. Der Standort Wuppertal beschäftigt heute circa 40 Mitarbeiter.[1]
Das Unternehmen beauftragte den Architekten Friedrich Siepermann mit dem Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes an der Funckstraße im Briller Viertel. 1958 wurde das eingeschossige, in den Hang integrierte Gebäude errichtet. Ein Teil der Unterkellerung ist durch die große Glasfassade sichtbar. Für den Bau wurde viel Wert auf das charakteristische Material Glas gelegt, daher erhielt er eine vorgehängte Glasfassade. Neun große hochkantige Fenster im Stahlrahmen, die jeweils mittig mit einem blauen Element strukturiert sind, bilden die transparent wirkende Front. Ein großes Eingangsportal führt über zwei Treppenabsätze zu der dreiteiligen Glastür, die von einem kreissegmentförmigen Vordach überdacht wird. Für den Bau wurde ein schräges Flachdach gewählt, die Fenster an den Flanken des Gebäudes sind trapezförmig.
Rückseitig befindet sich ein verglaster Anbau mit halbkreisförmigem Grundriss, der ebenfalls mit einem Flachdach mit weitem Überstand gedeckt ist.
Denkmalbegründung
„Das o. g. Objekt ist bedeutend für die Geschichte des Menschen und die Stadt Wuppertal, da mit dem Verwaltungsgebäude der fünfziger Jahre eine bestimmte historische und architekturhistorische Epoche der Nachkriegsentwicklung dokumentiert wird und das Gebäude einen städtebaulichen Akzent als Bestandteil des Denkmalbereiches Briller Viertel bildet. (…) Der flache Baukörper fügt sich – begünstigt durch die Einbettung des Gebäudes in eine großzügige Grünfläche – harmonisch in den städtebaulichen Organismus des Briller Viertels, eines großbürgerlichen Wohnviertels des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts ein und schreibt die Tradition der Gewerbe- und Fabrikansiedlung im Norden des Wohngebietes an der Rheinisch-Bergischen Bahnlinie auf der Höhe fort.
Die Architektur des Verwaltungsgebäudes dokumentiert auch den Wandel des baulichen Gestaltens in der Nachkriegszeit und zugleich das Schaffen des Wuppertaler Architekten Friedrich Siepermann (1891-1971) in den Jahren des Wiederaufbaus. Siepermann, ein Baumeister von überregionalem Rang, profilierte sich vor allem in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts im Villenbau. Sein architektonischer Ansatz war traditionsgebunden, gelangte jedoch immer zu originellen und bis ins letzte Detail durchdachten Lösungen. (…)“[3]
Anmerkungen
[1] https://reeder-kamp.de/fileadmin/user_upload/broschuere-1.pdf (Stand: 27.01.2021).
[3] https://www.wuppertal.de/denkmalliste-online/Detail/Show/3050 (Stand: 27.01.2021).